Santa Caterina

Das Bestehen zweier Frauenklöster der Karmelitinnen und Dominikanerin in Taggia (das zweite wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut) demonstriert die Rolle und das Engagement der meist bedeutenden Familien. Die Möglichkeit unverheiratet Töchter eine klösterliche Karriere zu ermöglichen oder allgemein das Bedürfnis Generationen von jungen Frauen in der dynastischen Politik zu bilden, wurde als sehr wichtige soziale Investition angesehen.

Eine dieser Frauenklöster ist gerade der Komplex der Dominikanerinnen von Taggia, der auf den IV Novembre Platz und den Reghezza Platz blickt, kurz vor dem Aufstieg zum Colletto: Von diesem Komplex ist die Kuppel der Klosterkirche der Heiligen Katharina von Siena besonders sehenswert.

Die Aufstellung ist das Ergebnis einer heiklen Arbeit, die ihren Ursprung im großzügigen Testament von Giovanni Battista Reghezza hat, der eine Geldsumme zu Gunsten der Präsenz eines weiblichen Ordens in Taggia hinterließ. Wie bereits erwähnt, ist das Phänomen der Gründung von Klöstern im westlichen Ligurien zwischen der Mitte des 17. und des folgenden Jahrhunderts sehr üblich. Insbesondere sahen die herrschenden Klassen das Kloster als Bildungsmöglichkeit für die Töchter, die auf ihre Heirat warteten, und die Klausur als angemessene Position für Töchter, die keinen Ehemann finden konnten.

Nach dem Testament von Reghezza mussten die Einwohner von Taggia weitere achtzig Jahre warten, bis 1707 die Klausur des Dominikanerordens von Bischof Giorgio Spinola genehmigt wurde. Das Frauenkloster von Taggia erscheint als Abstammung des piemontesischen Klosters von Chieri: Diese Wahl könnte auch eine Rolle von gewissem politischem Interesse gespielt haben, da Chieri ein von Savoyen kontrolliertes Gebiet war, während Taggia auf genuesischem Gebiet lag.

Die ursprüngliche Lage des Klosters war prekär: Es befand sich in einer Häusergruppe am nordöstlichen Rand der Stadt, in der eine primitive Kapelle und ein Altar errichtet worden waren. Später wurde eine Erweiterung des Klosters notwendig.

Der Heiligen Katharina geweihte Komplex weicht von der stilistischen Kontinuität des Mauerrings aus dem 16. Jahrhundert ab und verleiht der Stadt einen deutlich klassizistischen Charakter. Das Portal aus Quadersteinen wird durch die minimalen Reliefs der Fenster aufgelockert und verleiht dem Bauwerk eine dynamische Wirkung.

Zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert folgte eine Schwierige Zeit für den Dominikanerkonvent als Folge der Französischen Revolution und der napoleonischen Besetzung. Anschließend beschloss das Königreich Italien im Jahr 1866, das Eigentum der Ordensgemeinschaften zu enteignen und es schrittweise der öffentlichen Nutzung zuzuführen. Auch die Dominikanerinnen mussten das Kloster nach und nach verlassen, bis es ganz aufgegeben wurde, und zogen in den Palast von Curlo, später Spinola, wo sie die Tradition des Nähens und Stickens aufrechterhielten. Im Jahr 1895 wurden die Gebäude an das XII Bersaglieri-Regiment übergeben: Die neue Kaserne wurde nach General De Sonnaz benannt.

Erst nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahr 1920, wurde das Gebäude an die Stadtverwaltung zurückgeben. Im 20. Jahrhundert wurde der Klosterkomplex der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, zunächst als Stadttheater und später als Sitz des Friedensrichters.

Aus künstlerischer Sicht ist die Katharinenkirche dem späten Neoklassizismus zuzuordnen. Dieser Eindruck entsteht bereits an der Fassade mit ihrer glatten Rustikalisierung, die in einem Fries endet, der dann in eine Front übergeht, auf der sich das Volumen der Kuppel abzeichnet. Die Räume, die den Zugang zur Kirche ermöglichen, sind vielleicht etwas willkürlich angeordnet, aber ihre Gewölbe und Verzierungen sind reich an Eleganz. Der Grundriss wurde um einen großen zentralen Raum herum entwickelt, der vollständig von einer Kuppel mit einem zentralen Oberlicht bedeckt ist, das zusammen mit den großen Lünetten-Fenstern für eine beruhigende Beleuchtung sorgt. Der Raum wird durch ein Kranzgesims vereint, das sich über den gesamten Umfang erstreckt und von einfachen Konsolen getragen wird. Bemerkenswert sind auch die Gliederungen der Ecken, an denen die Pendentifs der Kuppel angebracht sind, die ihrerseits durch Figuren und dekorative Elemente bereichert werden.

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